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Eine Zeitreise mit der Abteilung Sportschützen

Wenn man vom 125-jährigen TGS-Jubiläum spricht, denkt man automatisch auch an die Abteilung der Sportschützen, die schon weit mehr als ein halbes Jahrhundert existiert und damit ein fester Bestandteil des Vereins ist. Die Abteilung hat sehr viele gute Schützen hervorgebracht mit großartigen Titeln und Erfolgen, aber auch engagierte Mitglieder im Gesamtvorstand oder Bezirk und mit Lutz Mehltretter gar den heutigen Präsidenten des Vereins. Mittlerweile zählt die Abteilung die am 10. Januar 1953 in der Gaststätte „Zum Löwen“ geründet wurde knapp 200 Mitglieder. Da die TGS sich früh dem Schießsport verschrieben hat, gehören die TGS-Sportschützen zu den acht Gründervereinen des damaligen Schützenkreises Groß-Gerau, welcher heute zum Bezirk Rhein-Main Modau gehört. An dem besagten Januartag fanden sich Ernst Tron, Waldemar Emmerich, Hans Erhard und Waldemar Hildebrand in der Gaststätte „Zum Löwen“ ein, um die Abteilung Sportschützen zu gründen. Angefangen wurde mit einfachem Übungsschießen mit dem Luftgewehr im Wirtshaussaal.

Der damals erste Vorsitzende Hans Ehrhardt wurde dann 1954 durch Lorenz Zwilling abgelöst, der leider im Mai des gleichen Jahres tödlich verunglückte. Darauf folgte im Juni desselben Jahres Karl Scheuermann, der die Geschicke des Vereins knapp 10 Jahre lang lenkte. 1956 wurde Waldemar Schanz als erster Walldorfer Kreisschützenkönig und konnte damit den ersten großen Titel für die TGS-Sportschützen einfahren.

Nach dem zuerst in der Gaststätte „Zum Löwen“ auf nur 4 Standanlagen geschossen wurde, ging es in die Gaststätte „Adler“ zum Schießen 3 Jahre später, da die Gaststätte „Zum Löwen“ nicht mehr zur Verfügung stand. Im Jahr 1957 wurde der Schießstand abermals verlegt und zwar in den Waldenser Hof. Bei der Jahreshauptversammlung im selben Jahr erhielt auch die Abteilung ihren heutigen Namen. Danach wurde der Entschluss gefasst, dass man auf das heutige Sportplatzgelände in der Okrifteler Straße zog, wo sich die Gelegenheit ergab, einen eigenen Schießstand zu bauen. Zwischen der damals noch existierenden Garage und den Umkleideräumen entstand die neue Anlage. Die Einweihung fand am 01. Januar 1965 statt. Drei Jahre später wurde das Klubhaus dazu geplant sowie erweiterte Schießstände wie man sie heute kennt. Die Fertigstellung erfolgte dann 1974. Damit konnten die Sportschützen auch ihren Sport bei Tageslicht ausführen, was unbedingt notwendig war, wenn man sich behaupten wollte im sportlichen Wettbewerb. Der im Jahre 1953 eingetretene Werner Mißkampf übernahm 1965 das Amt des ersten Vorsitzenden. Aber auch auf Kreisebene engagierte sich Werner Mißkampf viele Jahre.

Zuvor hatte im Oktober 1962 der Vorsitzende Karl Scheuermann sein Amt aus gesundheitlichen Gründen niedergelegt. Werner Mißkampf führte die Abteilung 25 Jahre lang. In seine Amtszeit fiel der Neubau des heutigen Schießstandes unter der Leitung des Architekten Hans Pfefferkorn. Aber auch die Gemeinschaftsarbeit war grandios. In großer Anstrengung und Selbsthilfe wurden zwölf 10-Meterstände, fünf 50-Meterstände sowie sieben 25-Meterstände fertiggestellt und 140.000 Mark in Eigeninitiative aufgebracht. Damit stieg auch rasant die Mitgliederzahl auf 145 bis 1977.  Damit stellten sich auch die ersten beachtlichen Erfolge bei Meisterschaften ein.

Nachwuchstalente wie Bernd-Arno Nikolaus, Roger Fischbach und Uwe Mehltretter sorgten hier für Furore. Bernd-Arno Nikolaus entwickelte sich auch zu einem der herausragenden Funktionäre im Schützenkreis Groß-Gerau. Heute ist Dr. Bernd-Arno Nikolaus Bezirksschützenmeister im hiesigen Bezirk Rhein-Main Modau und vertritt die Angelegenheit des Bezirks beim Hessischen Schützenverband.  Sein Förderer war Jakob Pons, der ihn neben dem funktionären Bereich, auch im sportlichen Bereich sehr stark unterstützte. In den 1960er Jahren zählte Jakob Pons zu den erfolgreichsten TGS-Sportschützen. Jakob Pons wirkte auch ab den 1970er Jahren aktiv im Kreisvorstand mit und unterstützte mit fundiertem Fachwissen über die Sportgeräte viele Jahre.

In den 1980er Jahren gab es einige sportliche Erfolge. Roger Fischbach und Bernd-Arno Nikolaus errangen als Junioren die Vize-Hessenmeisterschaft. Beide wurden für den hessischen D-Kader nominiert und bestritten in der Zeit Länderkämpfe und Qualifikationen für internationale Meisterschaften. Selbst die Olympischen Spiele 1980 in Moskau waren durchaus drinne, allerdings wurde die Teilnahme an der Olympiade durch einen internationalen Boykott gegen die Sowjetunion abgesagt.

1990 übernahm Paul Herwig den Vereinsvorsitz in dessen Amtszeit das 50-jährige Bestehen der Abteilung fiel. 23 Jahre lang führte Paul Herwig die Abteilung bis er den Vorsitz an Lutz Mehltretter im Jahre 2013 übergab.

Lutz Mehltretter trat 1972 der TGS-Walldorf bei sowie 1978 ebenfalls der Abteilung TGS-Sportschützen. Seitdem ist er mit vollem Herzblut beim Schießsport. 
Auch neben dem Sport engagierte er sich im Abteilungsvorstand. 2003 übernahm er die sportliche Leitung, ehe er knapp 10 Jahre später den Abteilungsvorsitz übernahm. Mit ausreichend Know-How ausgestattet führte er den Verein in das digitale Zeitalter. Unter anderem wurde der 10-Meterstand mit einer elektronischen Anlage ausgestattet, sodass auf Tablets jeder Schuss genau zu sehen ist, aber auch Statistiken sowie das Zuschauen über einen Bildschirm im Vereinsheim möglich sind. Dies sorgte für Attraktivität und Neueintritte. Es wurden auch eine Reihe neuer Sportgeräte angeschafft und einige kleinere und größere Instandhaltungsmaßnahmen angegangen. Im selben Zeitraum einigte man sich mit den Bogenschützen, die fortan eine eigene Abteilung der TGS darstellen. Sportlich überzeugten junge Mitglieder wie Lucas Jourdan mit hervorragenden Leistungen und tollen Titeln bei Meisterschaften. Lutz Mehltretter liegt auch immer der Nachwuchs am Herzen, sportlich als auch ehrenamtlich. Früh förderte er junge engagierte Mitglieder im Abteilungsvorstand und nahm sie unter seine Fittiche.

Nachdem der TGS-Präsident Horst Bauer leider unerwartet verstorben war, wechselte Lutz Mehltretter vom Abteilungsvorstand in den Gesamtvorstand und übernahm die Rolle des TGS-Präsidenten. Die Abteilungsführung wurde an den langjährigen 2. Vorsitzenden Thomas Heinz im Jahr 2020 übertragen, der gleich zu Beginn seiner Amtszeit mit den Herausforderungen der Corona-Pandemie konfrontiert wurde. So wurde auch in den Lockdowns der Schießsport wie so vieles untersagt und die Mitglieder mussten auf ihren geliebten Sport verzichten. Die folgenden beiden Jahre waren von Öffnungen und Teilschließungen sowie Hygienekonzepten geprägt, ehe die Normalisierung wieder eintrat. Aber auch in dieser Periode entstanden neue Nachwuchstalente wie Salome Coursiere, die mittlerweile dem Hessenkader angehört. Trainer wie Dirk Epstein und Heiko Sensche bilden sich ständig fort und bringen den Nachwuchs aufs Podest.