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Infos zu Linedance

Was ist Line Dance?

Line Dance ist eine choreografierte Tanzform, bei der einzelne Tänzer/innen unabhängig von der Geschlechtszugehörigkeit in Reihen vor- und nebeneinander tanzen. Die Tänze sind passend zu jeder Art von Musik choreografiert.

Dancefloor-Etiquette - Die Tanzfläche ist für alle zum Tanzen da

Folgendes sollte man daher beachten, wenn getanzt wird.

  • Die Tanzfläche nie mit Essen oder Getränken betreten.
  • Nie über die Tanzfläche auf die andere Seite queren, sondern außen herum gehen.
  • Keine Gespräche oder Diskussionen während getanzt wird dort führen. Wenn man jemandem helfen möchte, dann am Rand, wo nicht getanzt wird.
  • Sich an die Tänzer in der Nachbarschaft anpassen. Man muss nicht unbedingt alles zeigen, was man so kann; vor allem keine ausufernden Armbewegungen oder große Schritte machen; das irritiert die Nachbartänzer, vor allem die Anfänger.
  • Beginne eine neue Linie, statt eine bereits bestehende lange Linie zu verlängern oder sich in eine bereits bestehende Linie zwischen zwei Tänzer hinein zu zwängen.
  • Lasse die äußere Zone für die Paartänzer frei; sie haben Vorrang. Dies gilt auch für diejenigen, die gerade nicht tanzen.

Entwicklung des Line Dance

Line Dance entwickelte sich im Laufe des 20. Jahrhunderts hauptsächlich in den USA und war in den Tanzlokalen eine Ergänzung zum Paartanz.
Da nach dem zweiten Weltkrieg alles was aus Amerika kam, als modern angesehen wurde, kam es auch in unsere Diskotheken. In 1976 wurde Electric Slide von Ric Silver für eine Diskothek Eröffnung in New York City choreografiert.

Line Dance wurde dann von der US-Country-Industrie aufgegriffen und zu Marketingzwecken verwendet. Da diese Kombination lange Zeit öffentlich präsentiert wurde, kam es zu der Zuordnung Line Dance mit Country- & Westernmusik.

Als Meilenstein zur endgültigen amerikanischen und weltweiten Verbreitung gilt der Musik-Titel Achy Breaky Heart, den der US-Musiker Billy Ray Cyrus als Interpret um 1992 berühmt gemacht hat.

Heute gilt Line Dance als eigenständige Tanzart und hat ein unerrmessliches Musikspektrum: Oft noch aus den Kategorien Country-, Pop- und Discomusik, aber zunehmend gibt es immer mehr Choreografien zu traditioneller Tanzmusik (ChaChaCha, Rumba, Samba, Jive, Walzer, Quickstep, Tango und sogar zum Wiener Walzer), aber auch Rock- und Klassikstücke gibt es.In Deutschland ist Line Dance als Freizeitsport seit 2002 anerkannt. Im Rahmen des Deutschen Tanzsportabzeichens (DTSA) gibt es eine eigene Prüfung für Line Dance.

Wichtige Tipps für den Anfang

 

  • Gleich von Beginn an mitlernen, also zu Hause die Schritte üben. Mit der Zeit wirst Du die Namen der Tänze und Schritte kennen. Die Namen der Schritte sind wichtig, denn sie werden beim Erlernen eines Tanzes angesagt.
  • Getränk mitbringen (Tanzen ist Sport)
  • Passende Schuhe: Diese sollen gut drehen, keine Gummi- oder rutschhemmende Sohlen haben.

Beim Tanzen sollte (fast) immer nur ein Fuß belastet sein, auch wenn beide Füße am Boden sind. (Anfangs eventuell immer nur einen Fuß auf den Boden stellen, den anderen lediglich zur Stütze verwenden. Damit bekommst Du schneller das Gefühl, wie Du belasten musst). Das gilt auch, wenn es heißt "auf beiden Ballen drehen". Jeder Schritt ist eine „Um-Belastung“ der Füße! Das ist ganz, ganz wichtig! Der Körper befindet sich normalerweise genau über diesem belasteten Fuß und damit auch dein Schwerpunkt.

Choreografie (von altgriech.: Tanz / schreiben) ist die Bezeichnung für das Erfinden und Einstudieren von Bewegungen eines Tanzes.

Der Choreograf entwickelt eine Choreografie (= Name des Tanzes) speziell für genau eine Interpretation eines Musiktitels – oft heißen sie gleich oder ähnlich wie das Musikstück. Manchmal kann diese Choreografie aber auch zu anderen Songs getanzt werden.

Die Choreografien tragen Namen wie beispielsweise Bread and Butter, Electric Slide oder Canadian Stomp. Während Anfänger mit einem Repertoire von etwa 10 bis 20 Tänzen zu fast jeder Musik passende Schrittfolgen finden können, beherrschen Fortgeschrittene oft hundert oder mehr Tänze.

Die Beschreibung des Tanzes erfolgt per Schrittbeschreibung (STEP SHEET). Fast alle Tanzbeschreibungen findet man unter www.get-in-line.de, www.bald-eagle.de, copperknob.co.uk oder linedancerweb.com. Die verwendeten Begriffe sind fast ausschließlich in Englisch.

Da beim Line Dance die Choreografien weltweit gleich sind, können Personen aus der ganzen Welt gemeinsam tanzen.

 

Aufbau einer Choreografie

Ein Tanz besteht aus sich wiederholenden Schrittfolgen. Jede Schrittfolge besteht aus einer bestimmten Anzahl von Schritten. Meistens sind es ein Vielfaches von 8. Der Tanz hat dann 8 / 16 / 32 / 48 / 64 Schritte oder noch mehr. Hier spricht man dann von COUNTS. Eine Ausnahme bilden häufig Tänze zu Walzer/langsamer Walzer Musik, hier ist wird die Anzahl der Schritte als vielfaches von 6 dargestellt. Es gibt aber auch die Möglichkeit von Zwischenschritten (z.B.: chassé oder shuffle). Dann hat der Tanz zwar 16 counts, aber 20 Schritte.

Durch eingebaute Drehungen ändert sich die Blickrichtung. Damit kann die nächste Schrittfolge an einer anderen Wand beginnen. So kommen die Begriffe 1-WALL-, 2-WALL- oder 4-WALL-Tänze zustande, je nachdem an wie vielen verschiedenen Wände die einzelnen Schrittfolgen beginnen.

Als PHRASED werden Tänze bezeichnet, die sich aus verschiedenen Abschnitten zusammensetzen (z.B. Teil A und Teil B). Sie entstehen, wenn man einen Tanz an ein Musikstück angleicht, das z.B. unterschiedliche Rhythmen enthält.

Kleinere Abweichungen werden folgendermaßen ausgeglichen:

  • Bei RESTART wird mitten in einer Schrittfolge abgebrochen und mit Beginn der Schrittfolge fortgesetzt.
  • Bei einem TAG (Brücke) werden ein paar Schritte eingefügt, um diese nicht passenden Takte zu ersetzen.
  • Ein ENDING ist manchmal erforderlich, wenn der Tanz nicht in der gleichen Richtung endet, in der er begonnen hat. Die Blickrichtung vom Ende ist immer die gleiche wie zu Beginn.

Als VARIATIONS bezeichnet man Veränderungen des Grundmusters einer bestehenden Choreografie. Der Tanznachbar darf dabei aber nicht gestört werden. (z.B.: drei Schritte durch eine Drehung ersetzen). Dazu gehören auch Armbewegungen, die in der Choreografie nicht beschrieben sind oder ein abgeändertes Finale. Im Turniertanz wird das in die Wertung miteinbezogen.

Einteilung der Tänze nach Musikrichtungen und Rhythmen

Rise & Fall (Heben und Senken) Langsamer Walzer, Wiener Walzer, Slow Foxtrott, Quickstep
Smooth (geradlinig, weich, soft) Tango, Hustle, Two Step, West Coast Swing, Night Club, Paso Doble
Cuban (Lateinamerikanisch) Cha Cha Cha, Mambo, Rumba, Merengue,Salsa
Lilt (schnelles auf und ab) East Coast Swing, Jive, Polka, Samba
Funky Hip Hop, Street Dance, Break Dance
Novelty freie Interpretation

 

Einteilung der Tänze nach Schwierigkeitsgrad

Die großen Gruppen sind hier (von leicht nach schwer) aufgelistet. Es gibt aber noch jede Menge Zwischenstufen (von ultra, low, easy, high, intermediate), die jeder Choreograf selber festlegen kann.

  • Newcomer
  • Beginner (Novice: uneinheitlich; manchmal statt Beginner; wird bei Competitions verwendet).
  • Improver
  • Intermediate
  • Advanced

Einteilung der Tänze nach Stilen

Country Line Dance: klassisches Line Dance.
Es wird zu Country-Western-Musik und irischer Folkloremusik getanzt. Oberkörper kommt beim Tanzen kaum zum Einsatz.

Modern Line Dance: entspricht in der Tanzart dem Country Line Dance; wird aber zu anderer Musik getanzt; oft mit ausdrucksstarken Bewegungen und Einsatz von Armen und Hüften; die Bewegungen sind der Musik angepasst.

Catalan Style: wird meist nur zu Country Musik getanzt.
Die Schrittkombinationen sind meist sehr schnell und anspruchsvoll, enthalten viele Drehungen, Sprünge und kräftige Stomps. Der Oberkörper und die Arme sind ruhig und die Daumen oft in den Gürtelschlaufen eingehängt.